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Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Tragen und ertragen

Jesus wird der Querbalken aufgeladen, an dem er gekreuzigt werden soll. Ohne sich zu wehren, trägt er ihn wie die beiden anderen Angeklagten. Erinnert uns das nicht an seine frühere rätselhafte Botschaft:

„Wer mein Jünger, meine Jüngerin, sein will, nehme sein, nehme ihr Kreuz auf sich und folge mir nach“ (vgl. Mt 16,24)
Das Leben annehmen, so wie es ist. – Jeder Mensch träumt von einer schönen Zukunft, von einem erfüllten Leben. Doch die Realität sieht für die meisten anders aus. Die Worte von oben klingen hart, sie mahnen uns und laden nicht auf einen einfachen Weg ein. Erinnern wir uns an die Bilder aus den Zeitungen und Nachrichten. – Schwestern und Brüder, die um des Glaubens willen verfolgt, gedemütigt, getötet werden. – Kinder, denen das Leben genommen wird, bevor es noch richtig begonnen hat. – Menschen, die in und mit Konflikten leben müssen, die sie selbst nicht verschuldet haben.

Doch auch das Arbeitsleben bringt nicht für alle die Erfüllung, die es eigentlich bringe sollte. Heute leiden viele Menschen durch ungerechte Strukturen in unserer Gesellschaft, durch menschenunwürdige Bedingungen in der Arbeitswelt. Nicht wenige müssen stupide und geistlose Arbeiten verrichten, werden ausgebeutet und haben täglich einen Sechszehn-Stundentag. – Wieder andere Menschen werden auch heute noch wie Vieh gehandelt und als moderne Sklaven missbraucht. – Andere werden ab dem vierzigsten Lebensjahr aus dem Job gedrängt und landen dann als schwer-vermittelbar bei den Arbeitsämtern, wo die ganze Situation sie am Sinn des Lebens zweifeln lässt und sehr an ihrer Würde kratzt.

Nicht zuletzt sollte an dieser Stelle auch der anderen Lebewesen dieser Erde gedacht werden. – Was bürden wir Menschen ihnen für Qualen auf? – Wie sehr verfolgen wir sie und beuten sie aus – oftmals ohne uns darüber Gedanken zu machen, dass auch sie, wie wir, Geschöpfe Gottes sind? Lesen wir genau, so sagt die Hl. Schrift nichts davon, dass wir sie ausbeuten, missbrauchen oder gar zu unserem Spass oder der Befriedigung unserer Gier töten dürfen!

 

 

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