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Allerheiligen

Allerheiligen ist eigentlich ein wunderschönes Fest – und ein Fest der Freude. Leider wird es in unseren Breiten vielfach als Fest der Trauer und des Todes gesehen. Schade eigentlich, denn es geht bei dem Fest doch um die Anerkennung der Heiligkeit bei all jenen, die (noch) nicht in den Genuss einer hochoffiziellen Heiligsprechung der Kirche gekommen sind, bzw. all jener, um deren Heiligkeit nur Gott allein weiß. Wir sollten uns also an diesem Tag sehr freuen, denn es ist ein Tag der offenen Grenzen. Ein Tag der Freude, der alle und Alles einbeziehen könnte. Wie viel Heilsames und vielleicht auch echt Heiliges geschieht verborgen um uns herum – geschieht ohne großes Aufsehen, verborgen im Kleinen. Ausgeführt von Menschen, für die es selbstverständlich ist und war, ohne viel Aufhebens Großes zu vollbringen oder zu leisten – einfach weil es für sie die natürlichste Sache der Welt ist – oder war.

An diesem Tag denke ich auch an P. Jordan, dem Gründer der Salvatorianischen Gemeinschaften. Wie vieles hat er sich wohl ganz anders vorgestellt, wie viele Rückschläge und Neuanfänge hat das Leben ihm gekostet. Aber dennoch hielt er an seiner Idee, seiner Vision fest. Er erkannte die Wichtigkeit, Menschen mit allen Mitteln und Wegen, die die Liebe Christi eingibt auf Gott aufmerksam zu machen. Durch Wort, durch Tat – oder einfach nur durch Sein.

Menschen sind auf der Suche nach Gott, auf ganz unterschiedliche und vielfältige Weise. Ebenso müssen also die Antworten in ganz unterschiedlicher und vielfältiger Weise erfolgen. Hier wird Kreativität eingefordert, die oftmals in der Kirche abhandengekommen zu sein scheint. Nicht nur ein Weg führt zu Gott – nein es sind derer unzählige. Manche einfach, andere vielfach geschwungen und mit unglaublichen Hindernissen. P. Jordan hat das schon vor mehr als hundert Jahren erkannt, das macht ihn für mich Heilig. Er vertraute auf die Eingebung, auf die Führung Gottes – und er wusste, es muss etwas getan werden. Etwas, das sich nicht einfach so in Worte fassen lässt, den es sieht für jede/jeden anders aus und kommt auf die jeweilige Situation an. Den Menschen von Gott erzählen, sie hinführen, ihn zu entdecken suchen, ist jeweils eine eigene Herausforderung. Denn das letzte AHA-Erlebnis muss jede/jeder selber machen. Wir SalvatorianerInnen können nur darauf aufmerksam machen – hinweisen – mit allen Mitteln die die Liebe Christi eingibt. Allerheiligen – vielleicht auch ein ganz besonderes Fest für SalvatorianerInnen, – ein Fest des Dankes für das was vielfach im Kleinen und Verborgenen ganz selbstverständlich passiert.

 

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