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Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Not lindern

„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“ (Matthäus 5,7-8)

Die Menge folgt entzückt dem spektakulären Schauspiel mit Spott, Gewalt, Grausamkeit, Verachtung und Neugier. Veronika, eine Frau am Weg, hat den Mut, aus der Masse auszubrechen. Sie reinigt und erfrischt das geschundene Antlitz Jesu.

Bilder von Gewalt ziehen uns immer wieder in ihren Bann – ob wir wollen oder nicht. Moderne Medien verbreiten ihre schrecklichen Botschaften teilweise mit Lichtgeschwindigkeit im Internet und präsentieren sie in unseren Wohnzimmern. – Sind wir nun einfach auch nur Zuschauer, die sich an der Not und dem Elend anderer weiden und vergnügen?  – Wer kennt hierzulande nicht die Situationen auf Autobahnen und Straßen, wenn die Gaffer für ausgedehnte Staus nach einem Unfall sorgen – oftmals ohne selbst in irgendeiner Form Hilfe zu leisten – die vorgeschriebene Rettungsgasse oft nur ein frommer Wunsch bleibt?


Jede Zeit, ja jeder Augenblick, braucht Menschen der Tat, des Mutes und der Entschlossenheit. Menschen, welche die Not nicht nur wahrnehmen, sondern sie auch lindern suchen, sich um andere annehmen, ihnen beistehen. Dabei können es ganz schlichte Handlungen sein, wie diejenige von Veronika. Hat uns nicht Jesus selber gesagt:

„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“? (Vgl. Mt 25,40)

Nehmen wir die Herausforderung an, vor der Not des nächsten Nächsten nicht davon zu laufen, sondern ihm mit dem, was wir gerade haben, versuchen zu helfen – und so vielleicht (so wie Veronika in der Legende) das Angesicht Gottes finden…

 

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