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Category: Fastenzeit

Gedanken zum Gründonnerstag

 

 

Jesus trifft sich mit seinen Jüngern
sie essen gemeinsam
gemeinsam essen schafft Verbindung
schafft Vertrauen
vermittelt Zusammengehörigkeit
fördert Gemeinschaft

 

Er bricht das Brot
teilt es auf
jeder bekommt seinen Teil
alle werden bedacht
keiner geht leer aus
sie sind eine Gemeinschaft

 

Wir feiern zu Seinem Gedächtnis
wir kommen zusammen
Brot wird gebrochen
jeder bekommt ein Stück
keiner wird vergessen
sind wir eine Gemeinschaft?

Karwoche – Ostern – ein Versuch (Inspiration Gisela Baltes)

Eine besondere Woche

Eine besondere Woche liegt vor uns

Die Fastenzeit haben wir fast überstanden,
verhielten uns anders?

Wir dachten über unser Leben im Alltag nach –
kehrten bei uns ein
kehrten unser Inneres nach außen
nahmen an Exerzitien teil
wir wollen den Pfad wieder finden,
von dem wir im Alltag etwas abgekommen sind
Druck aus vielen Richtungen ließ uns Abkürzungen wählen
oder Umwege gehen.

Am Palmsonntag hören wir das erste Mal die Leidensgeschichte Jesu.
eine Reportage über die letzten Tage seines Lebens auf Erden
er ist seinen Weg bewusst und konsequent gegangen,
obwohl er wusste, was am Ende ihn erwartet.

Er nahm das Leid bewusst auf sich, um uns das Leben zu schenken:
ein Leben in Liebe füreinander.

Wir werden die Passion in den nächsten Tagen wieder hören und lesen
und werden an das viele Leid auf dieser Welt denken
so viel, dass wir es gar nicht fassen können.


Wir würden daran zerbrechen ohne das Vertrauen auf Gottes Gegenwart.


Durch Jesus hat uns Gott seine Liebe gezeigt,
sein Lebensweg weist uns den Pfad
einander mit Liebe, Achtung und Respekt zu begegnen.


Jeder Mensch wird von Gott geliebt!

 

Dieser Text wurde verändert und basiert auf Gedanken von Gisela Baltes, geboren 1944; Diplom-Theologin, zuvor tätig als Lehrerin; langjährige Redakteurin der Zeitschriften „GLAUBEN leben“ und „MAGNIFICAT“. www.impulstexte.de

ICDS Kreuzweg-Meditation

Im Spirituellen Blog auf der ICDS-Webseite (LaiensalvatorianerInnen international) wird seit gestern eine Kreuzweg-Meditation, auch in deutscher Sprache, angeboten. Jeden Tag wird eine neue Station betrachtet. Auch und gerade in diesen Tagen der weitgehenden Trennung und Isolation vieler von uns könnte dies eine Möglichkeit zur Reflexion und zur Wiedererlangung der spirituellen Orientierung und Neukalibrierung sein. Eine vielleicht interessante Reise zu sich selbst …

Betrifft: KARWOCHE

„Ach die Karwoche, das geht ja eh nur die Kirchgänger und Betschwestern was an. Auf uns „Normale“ wirkt die ganze Sache höchstens etwas antiquiert, oder bestenfalls neben der Spur. Wer glaubt denn heute noch an den ganzen Humbug?“

Eine Meinung, wie man sie vielleicht mancherorts hören kann, wenn man Menschen auf der Straße auf die Karwoche anspricht. Und überhaupt der Karfreitag, was soll man damit anfangen? Die einen (Protestanten) haben ihren Feiertag wegen eines Entscheides auf EU-Ebene nun verloren, und die anderen werden ihn so wie in den letzten Jahren verbringen. Die wenigen, die nachmittags noch zu Kreuzweg oder zur Andacht kommen, lassen sich mancherorts bereits an zwei Händen abzählen. Ob sich überhaupt noch Jüngere wirklich der Geschehnisse vor zweitausend Jahren entsinnen – und diese Tage bewusst leben?

Ich möchte mich dem Geschehen einmal anders annähern. Wenn der Tod von Jesus am Kreuz heute nicht mehr sehr von Bedeutung ist, wenn diese Jahrhunderte lang immer wieder erzählte Geschichte „niemanden mehr hinter dem Ofen hervorholt“, dann wäre es vielleicht Zeit, das Ganze im Spiegel von heute zu betrachten.

Reduzieren wir erst einmal die Geschehnisse auf das Wesentliche. Da ist also ein Mann … Ja warum muss denn das eigentlich ein Mann sein? – Also gut. Da ist also ein Mensch, der die Welt, die sich vor ihm ausbreitet analysiert und sich seine eigenen Gedanken macht. Die Person merkt, dass so einiges falsch läuft in der Gesellschaft und mit den Menschen. Deshalb entschloss sie sich, die Werte wieder ins Lot zu bringen. Dafür musste für diese Werte aber auch eingestanden und sie mussten authentisch gelebt werden.

Bald fanden sich andere, denen diese Haltung, die Worte und die Gesten gefielen. Sie waren beeindruckt – und suchten die Nähe und Freundschaft dieses Menschen. Die Offenheit gegenüber Menschen jeglichen Geschlechts war etwas Neues, die Liebe zu den Menschen etwas Anziehendes und die Liebe zu Gott etwas Mitreißendes. So kümmerte sich diese Gruppe bald um die Außenseiter und Randgruppen – und wurde in den Augen manch Etablierter zu einer ebensolchen.

Lasst uns also dieser Metapher folgen, die von einem Menschen erzählt, der auszog, um der Welt ein anderes, ein neues, noch nicht dagewesenes Gesicht zu geben. Zum Schluss aber schien die Person an der etablierten Gesellschaft zu scheitern, wurde (anscheinend) von einem guten Freund verraten – und von manchen Weggefährten (Männern und Frauen) verlassen.

Stellen wir die Dinge nun auf den Kopf und versuchen den Tod einmal nicht als tatsächlichen Tod zu betrachten, sondern eben als eine Metapher zu sehen. Als Metapher für Menschen, die, aus welchen Gründen immer, in ihre ganz persönliche Hölle abstürzen. Sie stürzen in einen Zustand, verlassen und verloren, wo plötzlich alles um sie herum schwarz wird und keinerlei Hoffnung mehr vorhanden zu sein scheint. Es kommt zur Panik, zum kompletten Rückzug, denn die vormals bekannte Welt um sie herum hört auf zu existieren.

Kann sein, dass in einer solchen Situation des totalen Zusammenbruchs der Spruch: „Immer wenn Du meinst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ entstanden ist. Denn dann, wenn die Nacht am tiefsten ist, öffnet sich plötzlich und unerwartet ein Ausweg. Man schafft den Durchbruch und den Zugang zu einer neuen Kraft, der Wiedergeburt als neuer Mensch. Plötzlich ist man einer, der durch alle Tiefen gegangen ist, dem kein Schmerz mehr fremd ist, – einer, der sich aus „wundersamer Fügung“ aus dieser Umklammerung befreit hat. Ein neuer Mensch, der zurückfindet zu seinen Freunden, die ihn aber wegen der Verwandlung, die er durchgemacht hat, vielleicht gar nicht mehr erkennen.

Ist das nicht eine wunderbare Geschichte? Eine Geschichte, die Mut macht; – eine Geschichte, die das Leben schreibt? Eine Geschichte, die wirklich jeden von uns angeht, vor allem die, die körperlich oder seelisch krank sind und sich mit allen erdenklichen Ängsten und Schmerzen auseinandersetzten müssen – und auf einmal doch wieder gesunden. Leider ist nicht jedem Menschen, der am Boden liegt, vergönnt, aus eigener Kraft wieder aufzustehen. Da liegt es an uns, zu helfen und Werkzeug einer solchen „wundersamen Fügung“ zu sein, damit dieser sein Leben wieder lebenswert und würdevoll gestalten kann.

Und da gibt es eine Woche im Jahr, in der ich mich diesen Gedanken voll und ganz widmen kann? Vielleicht Zeit finde über die Geschichte, und was sie für mich selbst bedeutet, nachzudenken? Eine Woche, in der ich eben nicht versuche dem Schmerz auszuweichen, sondern mich ihm ganz bewusst stelle. Eine Woche in der nicht Ablenkung und Verdrängung im Vordergrund stehen, sondern das, was in unserer Gesellschaft der Schönen und Erfolgreichen, der Gewinner und Glücklichen gar keinen Platz mehr hat: nämlich, wie ich mein ganz persönliches Leben zu leben versuche, welche Werte es bestimmt und wie ich mit seinen Krisen umgehe. Aber auch, welche Freuden das Leben bereitstellt – und wie angenehm es ist, mein eigenes Kreuz zu tragen und wie froh ich darüber sein kann, wenn ich meines mit anderen vergleiche.

Ob man nun ein Glaubender ist oder nicht, die Karwoche hat eine wichtige Botschaft für jeden von uns. Sie erzählt von einem Menschen, der wieder aufgestanden ist …