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Wenn heutzutage von Berufung die Rede ist, denken wir zumeist an „besondere“ Formen der Nachfolge: an Priestertum und Ordensleben. Der Bibel ist eine derart eingeengte Sichtweise fremd. Hier gibt es Geschichten, die davon erzählen, dass Menschen zu Königen, zu Propheten, zu Retterinnen und Rettern des Volkes Israel, zu Müttern und (Adoptiv-)Vätern und zu vielen anderen, oft unscheinbaren Aufgaben berufen werden. Der Apostel Paulus redet die Gemeindemitglieder von Korinth und Rom ganz selbstverständlich als „Berufene“ an, und er meint damit, dass sie zur Heiligkeit berufen seien.
Es geht um die allgemeine Berufung zur Heiligkeit: Alle Menschen, die die Frohe Botschaft hören, nicht nur die Priester und Ordensleute, sollen sich von dieser Botschaft ergreifen lassen und in eine immer intensivere Gemeinschaft mit Jesus Christus hineinwachsen. Papst Johannes Paul II. bekräftigt dies in seinem Apostolischen Schreiben Pastores dabo vobis, indem er darauf hinweist, dass das Amts-priestertum keinen „höheren Grad an Heiligkeit im Vergleich zum gemeinsamen Priestertum der Gläubigen“ bedeutet.

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