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Obszön ist nicht die entblößte Brust.
Obszön ist vielmehr die stolze Brust des alten Generals
mit Auszeichnungen für grauenhafte Schlachten
– jeder Schuß ein Treffer und so.

Obszön ist nicht die Haut des Menschen.
Obszön ist vielmehr,
wie Arbeiter ihre Haut
im Spiel von Angebot und Nachfrage
zu Markte tragen müssen.

Der Mensch ist schön
und nicht obszön.
Obszön ist,
wer die Würde des Menschen nicht achtet.

Rupert Federsel[/ezcol_1half_end]

Besonders der mittlere Teil des Textes lädt mich heute ein, darüber nachzudenken. Mieten werden für viele fast unerschwinglich, der Arbeitsmarkt hat keinen Platz für „teure “ (ältere) Arbeitskräfte. Einige sprechen von einem Gefühl des Ausgeliefert-seins, des sich selbst nicht mehr treu sein könnens. Sie mutieren zu „Theatermenschen“ und immer mehr solcher eigenartigen Wesen umgeben uns.

Theatermenschen sind Individuen, die in eine Rolle gedrängt werden oder sich drängen lassen, die ihrer Selbst aber nicht entspricht. Sie spielen diese Rolle, um in der Wirtschaft, in der täglich angebotenen Arbeitswelt, ihren Platz zu haben. Sie sind nicht sie selbst, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz sind. Manchmal sind sie das auch nicht mehr zu Hause und in ihrer Familie  – oder bei Freunden und in ihrer Freizeit. Sie haben es verdrängt und verlernt, wie es ist, sie selbst zu sein. Nur in der Nacht, oder an stillen Orten, wenn die Träume und Gedanken, die Wünsche und Sehnsüchste – und die Angst sie einholen, dann werden sie für Momente sie selbst. Und die Traurigkeit über ihr Leben holt sie ein … Die psychischen Folgen sind dan Depression, Burnout usw.

Ja es ist traurig – was der Mensch aus dem ihm anvertrauten Paradies macht. Dabei wäre mit ein wenig mehr Verstand und gerechtem Handeln genug und ausreichend für Alle da – Güter und adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten.