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Noli me tangere, fresco by Fra Angelico

Maria Magdalena ist jene Frau in den Schriften des Neuen Testaments, welche als Erste dem auferstandenen Jesus begegnete, deshalb wurde sie schon in der frühen Kirche als Apostelgleiche verehrt. Im 3. Jahrhundert verlieh ihr Hippolyt von Rom (Kirchenvater) die ehrenvolle Bezeichnung Apostola apostolorum – „Apostelin der Apostel“. Wie ist diese Auszeichnung zu verstehen, wenn doch über Jahrhunderte ein ganz anderes Bild von Maria Magdalena vermittelt wurde?

Das Evangelium nach Johannes erzählt uns, dass Maria am Ostermorgen allein zum Grab aufbrach, um den Leichnam zu salben. Zu ihrer Bestürzung fand sie dieses leer, woraufhin sie zu Simon und Johannes eilte und ihnen darüber berichtete[1]. Danach kehrte sie wieder zum Grab zurück und nun begegnete sie als erster Mensch dem Auferstandenen[2]: Während sie in Tränen aufgelöst und entsetzt über das Geschehene vor dem Grab verweilt, tritt ein Mann auf sie zu, den sie vermeintlich für den Gärtner hält. Und plötzlich, als dieser sie beim Namen genannt hatte, erkannte sie Jesus als Lebenden. Sie durfte ihn jedoch nicht anfassen: Berühre mich nicht – „noli me tangere“ – , (besser: „Halte mich nicht fest!“), dies, so heißt es, entgegnete er ihr. – Der Auferstandene ist mit einfachen Sinnen nicht mehr fassbar! Lesen Sie weiter