Vor einiger Zeit hatte ich eine intensiv-interessante und auch fordernde Diskussion zum Thema „Gottesbild“. Dabei kam die Frage auf: „Was haben wir für ein Bild von Gott und wie ändert sich dieses mit der Zeit?“

Zuerst einmal fiel mir dazu nur der Text aus der Bibel ein: „Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“ (Ex 20,4) Und ich fragte mich, wieso das denn überhaupt ein Thema sei. Allerdings zeigte sich sehr rasch, wie sehr wir tagtäglich mit verschiedenen „Gottesbildern“ konfrontiert werden, ohne dass uns dies vielleicht wirklich bewusst wird. Dabei geht es nun nicht um verschieden Ansatzpunkte durch andere Religionen, nein, allein das christliche Verständnis und der Zugang können hier sehr unterschiedliche, mitunter sogar gegensätzliche Aussagen treffen. Es zeigte sich relativ rasch, dass unser wahrscheinlich weit verbreitetes modernes Gottesbild, um es vorsichtig zu formulieren, sehr naiv zu sein scheint. Auf der einen Seite erinnern wir Christen den Herrn in Lobpreisungen daran, dass er die Welt geschaffen hat und wir arme Sünder sind, – ganz so als ob ihm das entfallen sein könnte. Dabei wäre es wahrscheinlich vernünftiger, sich selbst einzugestehen, dass man selber immer wieder vergesslich wird und Verfehlungen begeht. Doch Glaube und glauben mit Vernunft zusammen zu bringen, ist so eine eigene Sache. Lesen Sie weiter