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Jesus stirbt am Kreuz

Verbindende Liebe in dunkelster Nacht

„Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija! Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herab nimmt. Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.“ (Markus 15,34-37)

Ein letzter Akt irdischer Liebe und Zärtlichkeit: Jesus bittet den Jünger Johannes, für seine Mutter zu sorgen, und bittet seine Mutter, Johannes an Sohnes statt anzunehmen. Beide weichen bis zum letzten Atemzug nicht von seiner Seite.

Versuchen wir gedanklich in diese Szene einzutreten. Vor uns liegt nur Traurigkeit, kein Trost, keine Hoffnung. – Alles scheint zu Ende zu sein …

Wir erkennen all das Leid dieser Welt, – das aktuelle und das schon vergangene, all die Schmerzen und Tränen, die Bosheit, den Hass, den Neid und die Gleichgültigkeit …

Wir sehen die vielen Opfer – und die vielen Täter …

All das ist in diesem letzten Aufbäumen Jesu, in seinem letzten Laut zusammen gefasst …

Ein sehr bewegendes und trauriges Bild, das dennoch, trotz allem Unausweichlichen, bezeugt: Wahre Liebe lässt uns selbst im äußersten Leiden nicht allein. Jetzt gibt Jesus sein Leben hin mit den Worten:

„Es ist vollbracht.“ „Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Vgl. Joh 19,30; Lk 23,45)

Darauf dürfen und können wir voll Zuversicht vertrauen – Gottes Liebe ist stärker als der Tod und stärker als alles irdische Sein. Er fängt uns auf und trägt uns, auch dann, wenn Alles verloren scheint.

 

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