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Jesus wird seiner Kleider beraubt

Bloßstellen

„Man kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und weiden sich an mir.“ (Psalm 22,18)

Am Ort der Hinrichtung angekommen, werden Jesus die Kleider vom Leib gerissen. Er wird bloßgestellt, den Blicken der Vielen preisgegeben, schutzlos ausgesetzt. Jesus lässt auch dies über sich ergehen. Er steht auf gleicher Stufe mit den Geschändeten, den Gedemütigten, den Bloßgestellten jeglicher Art. Er ist all seines Besitzes beraubt, steht nun an der aller untersten Stelle der menschlichen Gesellschaft.

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen einander bloßstellen, – oft sogar, ohne es zu merken. Sei es durch Rücksichtslosigkeit, Schamlosigkeit, durch fehlenden Respekt, manchmal Dummheit, – vielleicht aber auch gezielt mit Absicht, um den Anderen zu verletzen, herunter zu machen, zu entwürdigen.

Mobbing, Tratsch, Neugier und Geschwätzigkeit sind der Tod jeder (guten) Beziehung, der Tod von Freundschaften, eine schwere Belastung für jegliches miteinander. Sie drängt Menschen ins Abseits oder treibt sie in die Isolation, führt zu Verunsicherung und Verlust des Vertrauens – bis hin zu Depressionen und anderen psychischen Störungen.

Ein guter und respektvoller Umgang mit seinen Mitgeschöpfen muss jedem Christen ein Anliegen sein, wenn er aus seinem Glauben schöpft und diesen ernst nimmt. Achten wir deshalb auf einen respektvollen Umgang unsererseits. Lassen wir nicht zu, dass Andere schutzlos blossgestellt, verachtet und ins Out gedrängt werden.

 

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