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Tag Archives: Mobbing

Kreuzweg heute – 10. Station

Jesus wird seiner Kleider beraubt

Bloßstellen

„Man kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und weiden sich an mir.“ (Psalm 22,18)

Am Ort der Hinrichtung angekommen, werden Jesus die Kleider vom Leib gerissen. Er wird bloßgestellt, den Blicken der Vielen preisgegeben, schutzlos ausgesetzt. Jesus lässt auch dies über sich ergehen. Er steht auf gleicher Stufe mit den Geschändeten, den Gedemütigten, den Bloßgestellten jeglicher Art. Er ist all seines Besitzes beraubt, steht nun an der aller untersten Stelle der menschlichen Gesellschaft.

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen einander bloßstellen, – oft sogar, ohne es zu merken. Sei es durch Rücksichtslosigkeit, Schamlosigkeit, durch fehlenden Respekt, manchmal Dummheit, – vielleicht aber auch gezielt mit Absicht, um den Anderen zu verletzen, herunter zu machen, zu entwürdigen.

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Kreuzweg heute – 1. Station

Jesus wird zum Tode verurteilt

Verurteilen

Jesus wird unschuldig verurteilt. Pilatus fragt ihn: „Was hast du getan?“ Jesus antwortet: „Ich bin in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“ (Vgl. Joh 18,35-37)

Wie schnell sind wir heute mit Vorurteilen zur Stelle – gegenüber Menschen, die nicht in unser gängiges, liebliches Bild passen. Wie oft hören wir von Verleumdungen, heute auch als Mobbing bezeichnet, sind vielleicht gar selber davon betroffen – als Täter? – als Opfer? – als Mitwisser?

Wo grenzen wir Menschen aus, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben, andere Werte im Leben gefunden haben? – Menschen die zu uns kommen, weil ihr Zuhause nicht mehr bewohnbar ist. Menschen, die in ihrer Heimat verfolgt, gequält und/ oder mit dem Tode bedroht werden – und wir bezeichnen sie einfach salopp als „Wirtschaftsflüchtlinge“ – und tun so, als würden diese eine nette Urlaubsreise unternehmen.

Haben wir vergessen, was Gottes Liebe ist, – was sie bedeutet, was sie uns aufträgt, was sie von uns fordert?

Werke der Barmherzigkeit – Gefangene besuchen

GefangeneWenn, was wahrscheinlich die Mehrzahl betrifft, nicht wirklich ein Angehöriger oder Bekannter wegen einer begangenen Straftat einsitzen muss, so stößt diese Forderung schnell auf Unverständnis. Warum soll ich Gefangene besuchen, die gehen mich doch nichts an, mit denen möchte ich nichts zu schaffen haben – so oder ähnlich wäre wahrscheinlich die Antwort.

Auf der anderen Seite ist im Normalfall ebenso mit wenig Verständnis eines Gefangenen zu rechnen, wenn er plötzlich mit dem Besuch einer ihm völlig fremden Person konfrontiert wird.

Doch Gefangene ohne sichtbares Gefängnis gibt es mehr um uns, als wir auf den ersten Blick vermuten würden. Schauen wir uns doch einmal mit der nötigen Sensibilität um. Schon bald entdecken wir in so manchen unserer Angehörigen, Freunde, Kollegen und Mitmenschen ebenso Gefangene, allerdings in anderem Sinn. Es muss jemand nicht real hinter Gittern sitzen, um sich wie in einem Gefängnis zu fühlen. Familie, Partnerschaft, Beziehungen, aber auch verschiedenste Arten von Sucht können den Betroffenen in die pater_misericordiae-202x300Isolation, in ein inneres Gefängnis drängen. Des Weiteren führen gesellschaftliche Zwänge oder das soziale Umfeld in manchen Fällen zur inneren Isolation und können so zu einem Kerker werden. Oftmals sind Alleinstehende oder Kranke Gefangene ihrer selbst und bedürfen regelmäßiger liebevoller Zuwendung.

Betroffen sind auch Menschen, welche unter den verschiedensten Formen von „Mobbing“ leben müssen, und sich dagegen nur wenig oder gar nicht wehren können. Sie errichten mit der Zeit bewusst oder unbewusst eine „Mauer“ oder einen „Turm“ um sich und ihre Seele. Regelmäßige Besuche und besonders die Anteilnahme am Leben der Betroffenen sind hier ein echtes Lebenselixier. Deshalb ist es so notwendig „Gefangene“ zu besuchen, sich für ihre Lebenssituation zu interessieren – denn gemeinsam lassen sich Wege in die Freiheit leichter erkennen und bewältigen.

Werke der Barmherzigkeit – Nackte kleiden

Barm_3Nackte bekleiden – hier denkt man natürlich zuerst an das verteilen von Kleidung, was aber, Gott sei Dank, in Mitteleuropa heute eher die Ausnahme ist. Denkt man dagegen an eine andere Nacktheit, so begegnet uns diese schon weit öfter. Gemeint ist die seelische oder auch psychische Nacktheit.
Wir leben nicht mehr in der Eintracht, daher gibt es häufig Attacken auf unsere Persönlichkeit. Damit wir nicht verletzt werden, versuchen wir, mit einer Maske durchs Leben zu gehen, um zu verhindern, dass die Mitmenschen unsere Schwächen entdecken. Wir gehen durch die Welt, mit der Angst, bloßgestellt zu werden, wenn wir unsere Schutzschilder nur ein wenig senken. Dies führt dazu, dass wir uns verstellen oder sogar lügen und nicht selten verbal zuschlagen. Die Erkenntnis unserer Unvollkommenheit bringt uns automatisch dazu, zu sündigen. Dann schämen wir uns noch mehr, was das Versteckspiel intensiviert. Ohne Gott wäre der Mensch in diesem Teufelskreis gefangen.
pater_misericordiae-202x300Über jemand anders schlecht reden, jemanden verbal beleidigen oder verleumden Ž Thema „MOBBING“ bedeutet, diesen seiner psychischen Kleidung zu berauben und bloß zu stellen.Das hat oft verheerende Auswirkungen für die Betroffenen – und das sind immerhin schon über 10% der aller Erwerbstätigen und fast jeder dritte Schüler in unserem Land. Wo Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrückt werden oder sich in Ausnahmesituationen wiederfinden, kann sich die dadurch aufbauende Frustration auch in spontaner Aggression entladen. Solche Menschen bedürfen unsere Hilfe und wir sollten Wege suchen sie wieder zu „bekleiden“ – auch wenn sich dies manchmal als weitaus schwieriger erweist, als einem Bedürftigen ein reales Hemd zu reichen.

Flüchtlinge und Asyl: Neid und Missgunst überall …

Neid_1

Die Flüchtlingskrise und das Asylfrage machen diese Thema so brisant wie schon lange nicht. Verfolgt man die offene und versteckte Hetze in den Medien und sozialen Netzwerken, so wird einem nicht selten angst und bang – aber nicht wegen der vermeintlichen Flüchtlingszahlen. Vielmehr sind es die Schauergeschichten und Horrormeldungen, welche von den Medien eifrig geschürt werden – als hätten sie eine Freude daran, wenn endlich die Massen entfesselt werden. Zeitweise grenzt es fast schon ans Kriminelle, wie hier unbedacht und rücksichtslos emotional gezündelt wird. Der Neid spielt dabei in unserer mehr oder weniger Wohlstandsgesellschaft eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Neid, das ist vielleicht die entscheidende Todsünde des Unbehagens über das Glück des Nächsten und somit Quelle und Wurzel des Hasses, der Intrige und der Verleumdung. Der Neid zerfrißt dein Herz. – „Neid und Ärger verkürzen das Leben, Kummer macht vorzeitig alt“ (Sir 30,24) – „Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und ihn erfahren alle, die ihm angehören.“ (Weish 2,24) Lesen Sie weiter