Ein Fest bei dem Leben und Tod ganz nah beieinander sind. Die Leiden und der Tod stehen die zwei Tage vor dem Ostersonntag im Mittelpunkt und ihrer wird durch verschiedenste Rituale und Zeremonien gedacht. Im Zentrum steht dabei der Kreuzweg und die Kreuzigung Jesu. Ohne Tod keine Auferstehung – man könnte auch sagen ohne Tod kein Leben.
Blickt man in die Vorgänge der Natur, so merkt man schnell, dass es sich hier ähnlich verhält. Das Eine ist ohne das andere nicht möglich. Der tote Körper eines verendeten Tieres oder einer Pflanze wird zur Lebensgrundlage für eine Unzahl anderer Arten. Aus diesem Blickwinkel können wir auch auf Jesus schauen. Er gab sein Leben hin, damit wir anderen leben – neu leben – können. Damit wir wieder mit Gott vereint sind und ihn neu entdecken dürfen. Diesmal nicht als Herrscher und quasi angstmachende Obrigkeit, nein vielmehr als liebendes Wesen, das sich nichts sehnlicher wünscht als uns Menschen nah zu sein.
Wenn es uns gelingt, uns auf diesen liebenden Gott einzulassen, unsere Furcht abzulegen, akzeptieren, dass es eine Liebe gibt, welche wirklich Alles andere in den Schatten (des Kreuzes) stellt, dann schwindet auch die Furcht vor dem Tod. Denn dann wissen wir uns geborgen in dieser Liebe, und aller Schmerz und alles Leid verliert den Stachel. Dann gelingt es, Jesus nachzufolgen, auch im Wissen, dass das meiste Leid und der meiste Schmerz dieser Welt eigentlich vom Menschen selbst hervorgerufen wird.
In dieser Weise fällt es auch leichter auf das Kreuz zu sehen, den die blühende, lebende Landschaft dahinter, zeigt uns, das Gottes Liebe stärker ist, das Gottes Liebe das Leben an sich ist.