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Kreuzweg heute – 12. Station

Jesus stirbt am Kreuz

Verbindende Liebe in dunkelster Nacht

„Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Hört, er ruft nach Elija! Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herab nimmt. Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.“ (Markus 15,34-37)

Ein letzter Akt irdischer Liebe und Zärtlichkeit: Jesus bittet den Jünger Johannes, für seine Mutter zu sorgen, und bittet seine Mutter, Johannes an Sohnes statt anzunehmen. Beide weichen bis zum letzten Atemzug nicht von seiner Seite.

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Kreuzweg heute – 11. Station

Jesus wird ans Kreuz genagelt

Festnageln

„Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lukas 23,33-34)

Jesus, der stets offen und in Freiheit gelehrt hat, wird nun festgenagelt. Wie ein Stück Holz, dessen man sich bemächtigt, über das man verfügt. Er wird gekreuzigt und erfährt damit die schmachvollste Strafe, die es zu dieser Zeit gab.

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Kreuzweg heute – 10. Station

Jesus wird seiner Kleider beraubt

Bloßstellen

„Man kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und weiden sich an mir.“ (Psalm 22,18)

Am Ort der Hinrichtung angekommen, werden Jesus die Kleider vom Leib gerissen. Er wird bloßgestellt, den Blicken der Vielen preisgegeben, schutzlos ausgesetzt. Jesus lässt auch dies über sich ergehen. Er steht auf gleicher Stufe mit den Geschändeten, den Gedemütigten, den Bloßgestellten jeglicher Art. Er ist all seines Besitzes beraubt, steht nun an der aller untersten Stelle der menschlichen Gesellschaft.

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen einander bloßstellen, – oft sogar, ohne es zu merken. Sei es durch Rücksichtslosigkeit, Schamlosigkeit, durch fehlenden Respekt, manchmal Dummheit, – vielleicht aber auch gezielt mit Absicht, um den Anderen zu verletzen, herunter zu machen, zu entwürdigen.

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Kreuzweg heute – 8. Station

Jesus begegnet den weinenden Frauen

Mitgefühl und Empathie

„Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!“ (Lukas 22,27-28)

Einige Frauen, welche Zeuginnen des Zusammenbruchs Jesu werden, sind im Innersten bewegt durch das Leid eines andern, selbst wenn dieser Andere ein „Verbrecher“ wäre. Sie stellen ihn nicht in Frage, sie stellen auch keine Frage nach Schuld oder Unschuld, sie sehen einfach den zerbrochenen, gequälten, bis aufs äußerste geschundenen Menschen.

Mitgefühl wird heute zur Empathie gezählt, womit die Fähigkeit und Bereitschaft bezeichnet wird, Empfindungen, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen. Ihre Grundlage ist die Selbstwahrnehmung; denn je offener eine Person für ihre eigenen Emotionen ist, desto besser kann sie auch die Gefühle anderer deuten.

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Kreuzweg heute – 7. Station

Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Zusammenbrechen

„Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf.“ (Psalm 22,7-8)

Die grausame Brutalität, die Ungerechtigkeit, die stets drückendere Last, der körperliche und wahrscheinlich auch seelische Schmerz, lassen Jesus ein zweites Mal zusammenbrechen. Wie nahe ist uns Jesus in seiner menschlichen Zerbrechlichkeit und Verwundbarkeit! Die Leute ringsum stehen da, schauen, rufen, höhnen, schimpfen. Manche sind betroffen, andere unbeteiligt, neugierig, hilflos, oder froh, nicht selbst betroffen zu sein.

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Kreuzweg heute – 5. Station

Simon hilft Jesus das Kreuz tragen

Mittragen

„Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.“ (Markus 15,21)

Der Weg Jesu kreuzt sich mit dem Weg des überraschten Bauern Simon. Dieser ist vielleicht auf dem Weg nach Hause. Jetzt soll er einem „Verbrecher“ den Balken nachtragen. Simon weiß nicht, wer dieser zum Tod Verurteilte ist. Angesichts der angedrohten Gewalt nimmt er fraglos das schwere Holz auf sich und begleitet Jesus auf seinem letzten Weg.

Auch uns kann es passieren, dass wir uns plötzlich in einer Ausnahmesituation befinden – irgendwo hineingeraten, was wir so nicht geplant hatten – müssen Aufgaben und Verantwortung übernehmen, für die wir uns nicht vorbereitet haben. Viele Menschen sind gezwungen ihren eigenen Lebensweg zu ändern, leisten täglich mehr oder weniger freiwillig Hilfe, begleiten Kranke oder Sterbende in ihren schweren Stunden, haben kaum noch für sich selbst Zeit – was vom Rest der Gesellschaft oft als Selbstverständlichkeit gesehen wird.


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Kreuzweg heute – 4. Station

Jesus begegnet seiner Mutter

Mitleiden

Die Worte, die der alten Simeon zu Maria, der Mutter Jesu, bei dessen Taufe sprach, beginnen wahr zu werden:

„Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ (vgl. Lk 2, 34-35)

Maria ist von Mitleid ergriffen. Sie zieht sich in dieser Not nicht zurück, sondern zeigt ihrem Sohn, dass sie in allem zu ihm hält und mit ihrer Liebe bei ihm ist. Sie weicht nicht von seiner Seite, weicht dem sichtbaren Schmerz nicht aus, begleitet ihn und bleibt gegenwärtig.

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Kreuzweg heute – 3. Station

Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

Fallen

„Als ich stürzte, lachten sie … Sie verhöhnen und verspotten mich, knirschen gegen mich mit den Zähnen. (Psalm 35,16)

Menschen erleiden manche Niederlagen in ihrem Leben, – bekommen von anderen statt Hilfe nur das Gefühl vermittelt, ein „totaler Looser“ zu sein. – Wo legen wir, bewusst oder unbewusst, Fallstricke für andere aus? – Graben Löcher im Leben anderer, die für diese dann zum Verhängnis werden?

Und wer von uns ist nicht selbst schon einmal „gefallen“ oder hat jemand „fallen“ gesehen? – Wenn plötzlich eine Krankheit, eine Krise in der Familie oder am Arbeitsplatz hereinbricht und das bisherige Leben auf den Kopf stellt, und Alles aus den Fugen gerät?

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Kreuzweg heute – 2. Station

Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Tragen und ertragen

Jesus wird der Querbalken aufgeladen, an dem er gekreuzigt werden soll. Ohne sich zu wehren, trägt er ihn wie die beiden anderen Angeklagten. Erinnert uns das nicht an seine frühere rätselhafte Botschaft:

„Wer mein Jünger, meine Jüngerin, sein will, nehme sein, nehme ihr Kreuz auf sich und folge mir nach“ (vgl. Mt 16,24)
Das Leben annehmen, so wie es ist. – Jeder Mensch träumt von einer schönen Zukunft, von einem erfüllten Leben. Doch die Realität sieht für die meisten anders aus. Die Worte von oben klingen hart, sie mahnen uns und laden nicht auf einen einfachen Weg ein. Erinnern wir uns an die Bilder aus den Zeitungen und Nachrichten. – Schwestern und Brüder, die um des Glaubens willen verfolgt, gedemütigt, getötet werden. – Kinder, denen das Leben genommen wird, bevor es noch richtig begonnen hat. – Menschen, die in und mit Konflikten leben müssen, die sie selbst nicht verschuldet haben.

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Kreuzweg heute – 1. Station

Jesus wird zum Tode verurteilt

Verurteilen

Jesus wird unschuldig verurteilt. Pilatus fragt ihn: „Was hast du getan?“ Jesus antwortet: „Ich bin in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“ (Vgl. Joh 18,35-37)

Wie schnell sind wir heute mit Vorurteilen zur Stelle – gegenüber Menschen, die nicht in unser gängiges, liebliches Bild passen. Wie oft hören wir von Verleumdungen, heute auch als Mobbing bezeichnet, sind vielleicht gar selber davon betroffen – als Täter? – als Opfer? – als Mitwisser?

Wo grenzen wir Menschen aus, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben, andere Werte im Leben gefunden haben? – Menschen die zu uns kommen, weil ihr Zuhause nicht mehr bewohnbar ist. Menschen, die in ihrer Heimat verfolgt, gequält und/ oder mit dem Tode bedroht werden – und wir bezeichnen sie einfach salopp als „Wirtschaftsflüchtlinge“ – und tun so, als würden diese eine nette Urlaubsreise unternehmen.

Haben wir vergessen, was Gottes Liebe ist, – was sie bedeutet, was sie uns aufträgt, was sie von uns fordert?